Die Isarflossfahrt hat eine lange und faszinierende Geschichte, die bis in das 19. Jahrhundert zurückreicht. Ursprünglich wurde die Isar als wichtiger Transportweg genutzt, um Holz aus den Wäldern der Bayerischen Alpen in die nahegelegenen Städte zu bringen. Die Flößer nutzten Holzflöße, um die Isar hinunterzufahren und ihr wertvolles Gut zu transportieren.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Isarflossfahrt zu einer beliebten Touristenattraktion. Besucher aus aller Welt begeben sich auf eine malerische Reise entlang der Isar, um die atemberaubende Natur und die idyllischen Landschaften zu genießen. Die Fahrt auf den traditionellen Holzflößen bietet ein einzigartiges Erlebnis, das die Besucher in vergangene Zeiten zurückversetzt.
Heutzutage ist die Isarflossfahrt nicht nur ein touristischer Höhepunkt, sondern auch ein wichtiger Bestandteil des regionalen Kulturerbes. Jährlich finden Veranstaltungen und Festivals statt, um die Tradition der Isarflossfahrt zu feiern. Die Flößer tragen stolz ihre historischen Kostüme und führen die Besucher in die Kunst des Floßbaus und der Flößerei ein.
Zusätzlich zur touristischen Bedeutung spielt die Isarflossfahrt auch eine ökologische Rolle. Sie trägt zum Schutz der natürlichen Lebensräume entlang des Flusses bei und sensibilisiert die Menschen für die Bedeutung des Umweltschutzes.
Die Geschichte der Isarflossfahrt ist reich an Tradition, Kultur und Naturerlebnissen. Von ihren bescheidenen Anfängen als Transportweg bis hin zu ihrer heutigen Bedeutung als touristisches Highlight und kulturelles Erbe ist die Isarflossfahrt ein faszinierender Teil der bayerischen Geschichte und ein unvergessliches Erlebnis für Besucher jeden Alters.
Isar Floßfahrten werden erstmals in den geschichtlichen Aufzeichnungen über das Bayern des 12. Jahrhunderts, zu spätsalisch-frühstaufischer Zeit erwähnt. In der Epoche ersten wirtschaftlichen Wachstums spielte die Isar als Hauptverkehrsweg des Handels vor allem durch die Gründungen der Städte München - anno 1158 - und Landshut - anno 1204 - eine zentrale Rolle.
Bereits im 15. Jahrhundert organisierte sich das Gewerbe der Frachtzustellungen auf der Isar als zunftartige Gemeinschaften, bis schließlich die Flößerzunft gegründet wurde, der ein Floßmeister vorstand. Die Isar entwickelte sich zum wichtigsten bayerischen Wasserverkehrsweg auf dem die Flöße sogar bis Wien und Budapest weiterfuhren.
Durch die Industrialisierung erlebte die Isar Floßfahrt anno 1840 - 1880 ihre kommerzielle Blütezeit. In München registrierte man in manchen Jahren mehr als 8000 Flöße. Doch die Eisenbahn und Dampfschiffahrt brachte die Wende für den Waren- und - Passagiertransport über die Isar. Viele Flößer wurden arbeitslos.
Mit Ausbruch des zweiten Weltkrieges fand die Floßfahrt bis auf weiteres ein jähes Ende und so errichtete man das Flößerdenkmal in Hinterbrühl, das man heute kurz vor der Ankunft in Thalkirchen sieht. Die Rechte zum Befahren der Isar und des Kanals besitzen heute nur noch drei verbliebene Flößerfamilien.
Es fanden fast nur noch Vergnügungsfahrten auf der Isar statt. Um die Stadt München mit Elektrizität versorgen zu können, wurde zu Beginn des Dritten Reiches der Isarkanal gebaut. Dennoch, die Isar Floßfahrt passte sehr gut in das national-sozialistische Konzept und man entdeckte sie wieder als ein beliebtes, traditionelles Freizeitvergnügen für Bayern. Das Isartal begann sich touristisch zu entwickeln.
Während die Isarfloßfahrten früher noch ab Lenggries möglich waren, beginnen sie seit dem Bau der Wasserkraftwerke am Sylvensteinspeicher und Walchensee in Wolfratshausen und enden an der großen Floßlände in Thalkirchen. Die Flößerzunft hat aber dennoch auch heute Bestand und ohne die Flößer geht “nix”. Der Floßmeister hat nach wie vor das Sagen und bildet auch heute noch seine Floßführer aus, wie in der guten alten Zeit.